Einige Wochen vor der Coronavirus-Zirkulation in München sah ich einen Goldring mit einem großen, grünen Jadestein in der Galerie FARO der Maxvorstadt, welche ich sehr schätze. Schon eine ganze Weile war ich auf der inneren Suche nach einem neuen Ring, der zu mir passt und den ich stetig tragen möchte. Als ich den Ring auf meinem Mittelfinger sah, erschien er mir etwas zu bullig für mich, aber er „sprach“ zu mir. Mehrmals besuchte ich den Laden zur „Visite“. „Das ist mein Laden-Hüter“ sagte der Goldschmied beim ersten Mal, als er ihn aus dem Schaufenster nahm.
Am gleichen Abend sah ich im Fernsehen eine Reportage über Edelsteine und erfuhr, dass JADE in China früher nur dem Kaiser vorbehalten war, und auch heute Frauen gerne zur Hochzeit geschenkt wird. Jade ist ein Schutz-Stein und Heil-Stein und soll auch für Treue und Fürsorge stehen. Heiler tragen Jade gerne am Mittelfinger. Es gibt Geschichten, die besagen, dass der Jade-Stein seine/n Träger/in beschützt, und dass solche Steine im Ring schon zersprungen sind, um sein/e Träger/in vor Schaden zu bewahren.
Beim nächsten Besuch im Laden sagte ich dem Ladenbesitzer: „Vielleicht ist ihr „Laden-Hüter“ wirklich ein solcher, und er schützt ihren Laden. Er meinte, dass er noch mehr Jade in seinem Laden besitze und ich ohne Bedenken seinen Ring kaufen könne. Ja, – dieser Ring wäre der Richtige für mich, aber sein Preis ist mir derzeit zu viel, – und so hütet er im Augenblick weiterhin den Laden des Goldschmieds.
Und dann brachen die Corona-Zeiten auch hier an. Derzeit gilt auch für mein Yogastudio seit 17. März 2020 ein Unterrichts- und Kontaktverbot mit den Teilnehmer/innen; vorerst ist dies bis 19. April ausgesprochen. Isolation, Rückzug auf Zeit aus der Gesellschaft, mit Besinnung auf sich selbst. Mehr Stille, mehr Zeit, mehr Ruhe. Ein gesellschaftlich verordnetes Retreat. Ob das unserer – eher nach außen orientierten Gesellschaft – gut tut? Schon zwei Wochen vor dem politischen Rückzugs-Erlass hatten wir im Yoga-Unterricht auf „Partner-Übungen“ verzichtet. Wir übten auf der eigenen Yogamatte, ohne die hilfreiche Unterstützung von Partner-Händen. So wie es schon immer viele Yogaschulen tradierten. Ich – als Yogalehrerin, habe so viele Jahre praktiziert, dass meine Hände auf jedem meiner Yogis & Yoginis lagen, stützten, hilfreich waren in Kleinigkeiten, so dass die Energie besser fließen konnte, oder größere Haltungs-Korrekturen ins Bewusstsein kommen konnten. Energieaustausch zwischen Händen und Körpern, In-Kontakt-Sein, energetische Verbindung schaffen, ohne Worte. Das ist in Corona-Zeiten so abrupt unterbrochen worden. Die Einzelnen werden auf sich selbst zurück geworfen.
In meinem eigenen sozialen Rückzug und der besonderen Achtsamkeit auf Gesundheit, ist mir etwas aufgefallen: Auf ungesuchte Weise, von ganz alleine, taucht imaginär das Bild vom Jade-Ring auf meinem linken Mittelfinger auf. Er ist dort selbstverständlich platziert, als wäre er real; er schützt mich und gibt mir Kraft. Verrückt, – ein Ring, der selbst Kontakt zu mir hält und in Resonanz steht. Wie wunderbar.
Und vielleicht ist es auch so mit meinen Yoga-Händen, die seit über 30 Jahre auf meinen Yoga-Schülerinnen und -Schülern geruht haben. Vielleicht ist diese geistige Verbindung auch so stark geworden und tief in die Einzelnen eingedrungen, so dass sie heute imaginär meine Yoga-Hände auf sich spüren können: hilfreich, tröstend, stärkend, halt-gebend.
Ich hoffe, dass der Coronavirus bald zurückgedrängt wird, und wieder ein heiles Gefühl in der Gesellschaft entstehen kann. Ist das Ende der Osterzeit, – und damit das Ende der Fastenzeit, – das Ende des sozialen Rückzugs? Eine Fastenzeit, die uns eine globale Fasten-Übung abverlangt: Rückzug aus dem sozialen Leben, zum Schutz anderer, zum Schutz vor Ansteckung und Verbreitung des Coronavirus unter uns. Ich wünsche allen, – und besonders meinen Yoginis & Yogis, geistigen Schutz. Möge „Ayus“, der Zusammenhalt in uns selbst und zwischen uns lebendig bleiben.
Namasté,
Eure Yoga-Uschi
Text Copyright: Ursula C. Brunner, München. Gepostet per 22. März 2020.
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